Schneverdingen (niederdeutsch/plattdüütsch Snevern) ist eine Stadt im Landkreis

Soltau-Fallingbostel in Niedersachsen und gehört zur Metropolregion Hamburg.

Schneverdingen ist ein bekannter Ausgangspunkt für den Fremdenverkehr zum Naturpark Lüneburger Heide.

Im Jahre 1231 wurde Schneverdingen erstmals urkundlich erwähnt. Der Bischof Iso von Verden zwang den

Ministerialen Lippold von Zahrenhusen, auf die Vogtei „Snewordinge“ zu verzichten.

Die Gegend um Schneverdingen herum ist maßgeblich von eiszeitlichen Einflüssen und Viehhaltung, insbesondere

der Heidschnucken, geprägt. Durch die Bewirtschaftung mit diesem Vieh, in Verbindung mit den kargen Sandböden,

entstand eine großflächige Heidelandschaft (mit Calluna vulgaris bewachsen), welche heutzutage viele Touristen anzieht.

Trotzdem war weder die Viehhaltung noch der Ackerbau ergiebig, weshalb sich auch nie eine hohe Bevölkerungsdichte einstellte.

Mit der Erfindung des Mineraldüngers wurde die Landwirtschaft zunehmend bedeutender, standen doch große Flächen, vorher mäßig

fruchtbar, plötzlich in zunehmendem Maße ertragreich, zur Verfügung. Mitte des 19. Jahrhunderts traten andere handwerkliche Berufe

stärker in den Vordergrund. Große Bedeutung erlangte die Lederverarbeitung zur Herstellung von Schuhen. Zur Blütezeit arbeiteten in

Schneverdingen über 300 Schuhmacher. Daraus entwickelten sich zahlreiche Schuhfabriken, von denen heute allerdings aufgrund des

Strukturwandels in dieser Branche nur noch ein Betrieb existiert.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts verbindet die Heidebahn Schneverdingen mit Hamburg im Norden sowie Hannover im Süden. Sie trug

unrühmlich zur Geschichte des Deutschen Reiches bei. Auf ihr wurden Menschen in Konzentrationslager transportiert, insbesondere ins

KZ Bergen-Belsen. Zu diesem Thema werden noch lokal-historische Forschungen angestellt, weswegen eine abschließende Dokumentation

schwer möglich ist.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wandelte sich der Ort. Die Bevölkerung wuchs schnell an. 1976 erhielt Schneverdingen Stadtrechte. Heutzutage

prägen über 1.500 Betriebsstätten aus den Bereichen Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung das Stadtbild und stellen rund 4.000 Arbeitsplätze.

Aufgrund der besonderen landschaftlichen Lage ist der Fremdenverkehr mit etwa 200.000 jährlichen Übernachtungen der wichtigste Wirtschaftsfaktor

geworden, vor allem nachdem im Jahre 1994 die militärische Nutzung des Soltau-Lüneburg-Übungsraumes aufgegeben wurde.

 

Der Stadtbrunnen ist von dem Bildhauer Frijo Müller-Belecke.

(Quelle: Wikipedia)

 

 

Nach oben